Cain - Abel - Monroe PrakashSniper - help from above
Jäger
23 Jahre
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Hunter | NP
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Geschrieben 11-10-2024, 07:10 PM by: Rusty
15 years ago...
Es war das erste Mal seit Tagen – Wochen? -, dass der Junge nicht nur von einem Delirium ins Nächste taumelte. Seine Haut glühte noch immer fiebrig, aber er hatte es immerhin aus dem Bett – besser gesagt, von der Pritsche – geschafft. Eigentlich hatte er nach seiner Mom fragen wollen. Aber… zum einen wusste er, dass er sie nie wiedersehen würde, zum anderen… wollte er das auch gar nicht. Weil wann immer er vor Erschöpfung die Augen geschlossen hatte, war sie wieder bei ihm gewesen. Ihre Haut kalt, ihr Blick leer. Die Arme in Leichenstarre um ihn gekrampft. Irgendwann nur noch ein schlaffes Gewicht auf seiner Brust. Der Geruch nach Verwesung in seiner Nase...
Abel hatte sich schon so oft übergeben, dass sich schlicht und ergreifend nichts mehr in ihm befand. Einmal täglich kam jemand ins Zimmer. Er könnte nicht mal sagen, ob Mann oder Frau. Eigentlich sah er nur einen Anzug. Sogar das Gesicht hinter einer Maske verborgen.
Ihm wurde über eine Nadel irgendetwas eingeflößt. Flüssigkeit. Nährstoffe. Und dann war er wieder isoliert. Vorhin hatte er es geschafft nach seinem kleinen Bruder zu fragen. Quentin hatte kurz mit ihm gesprochen. Angeblich ging es ihm gut. Wie lange war er jetzt schon fort? Sein Dad würde schon längst keine Zeit mehr haben sich um Alec zu kümmern…
Vor der Zelle dem Zimmer tat sich etwas. Wenn er sich auf die Zehenspitzen stellte, konnte er durch ein rundes Fenster durch den Flur ins Labor gegenüber blicken. Dort waren heute schon viele reingebracht worden. Die meisten… Monster. Kreaturen, von denen seine Mom ihm erzählt hatte. Wegen denen sie so oft weg gewesen war. Mächtig. Gefährlich. Aber hier waren sie nichts weiter als… Gefangene. Abel wusste nicht, was genau man mit ihnen tat.
Doch dieses Mal sah die Patientin das Versuchskaninchen anders aus. Menschlich. Eigentlich… einfach wie ein kleines Mädchen. Mehr tot als lebendig?
Abel drückte die Nase gegen die Scheibe. Aber nicht für lange. Da wurde ihm wieder schwindelig. Auch wenn er sich nicht gänzlich sicher war, ob es nur an der Krankheit lag…
Irgendwann ertönten erneut Schritte im Flur. Dieses Mal wurde das Zimmer neben seinem geöffnet. Kurz darauf entfernten die Wissenschaftler sich. Abel kämpfte sich wieder auf die Beine. Er war es nicht gewohnt, dass sein Körper ihm so wenig gehorchen wollte. Eigentlich war er immer ein fittes Kind gewesen. Anders als Alec…
Der Abstand, den hier jeder zu seinem sterilen Heim einhielt, war ihm wichtig geworden. Zugleich war da… dieses unbändige Gefühl der Einsamkeit. Und was, wenn es dem Mädchen ähnlich ging wie ihm? Wenn sie nur hier war, um geheilt zu werden?
Er wankte ein paar Schritte, beschloss dann auf allen Vieren weiter zu kriechen. Bis er sich an der Wand befand, die ihre Räume voneinander teilte. Matt klopfte er ein paar Mal dagegen. Ob sie es mitbekam? Seine Mom hatte ihm Morsecode beigebracht. Aber seine Mitschüler hatten das nie kapiert. Weshalb er bezweifelte, dass das Mädchen sein Hallo verstehen würde. Also versuchte er es stimmlich. Immerhin hatte er schon oft Schreie aus anderen Zimmern gehört. So dick waren die Wände also nicht. Selbst wenn er wusste, dass man sie auf andere Art und Weise gesichert hatte.
Aber er war nur ein Junge. Und sie nur ein Mädchen.
„Hey. Can you hear me?“ Ein leichtes Husten unterbrach ihn. Er fing schon wieder an zu schwitzen. Vermutlich gleich wieder der nächste Anflug von Schüttelfrost… Aber für den Moment ignorierte er es, zog die Beine an, um an der Wand lehnend zu einer Kugel zu werden. „Are you okay?“ Wahrscheinlich eine dumme Frage. Niemandem hier ging es gut… Aber es war eine Frage, die keiner der Wissenschaftler stellte. Vor allem nicht mit ehrlich gemeinter Wärme in der Stimme.
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Lilith Wheelerbe lilith. never eve.
Vampir
20 Jahre
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Geschrieben 11-10-2024, 08:11 PM by: Elle
Es war nicht das erste Mal, dass man sie dorthin brachte und trotzdem fürchtete sich Lily. Vor den Geräten, den Instrumenten, aber auch vor den Menschen die meistens so eingehüllt waren, dass nicht viel mehr als ihre Augen zu sehen waren. Augenpaare, die sie oft bis in die tiefe Nacht hinein verfolgten. Niemals waren sie nett, schon gar nicht mitfühlend. Ganz gleich wie schmerzhaft die Prozeduren waren, wie tief die Schreie des kleinen Mädchen in Mark und Bein vorzudringen wussten. Auch dieses Mal wollte sie sich zur Wehr setzen. Ruckelte mit den Armen, doch die Griffe wurden nur fester bis sie schließlich durch Fixierbänder ersetzt waren. Ab dem Zeitpunkt gab es kein Entkommen mehr. Lily wusste das und der Tränen Pegel in den kindlichen Augen stieg.
Zu sagen man legte ihre zerbrechlichen Körper mit Vorsicht ab wäre glatt gelogen. Doch Lily war einem Zustand, der sie alles nahezu gleichgültig hinnehmen ließ. Also gab sie keinen Laut von sich. Weder als sie unsanft auf der Pritsche landete, noch als die Tür mal wieder ins Schloss fiel. Wann sie sich das nächste Mal öffnete? Hoffentlich nichts allzu bald. Das kleine Mädchen lag auf der Seite, den Blick gen Zimmerwand gerichtet. Ihre Atmung war flach, eigentlich zu flach. Scheinbar aber nicht schlimm genug um sie weiterhin unter Beobachtung zu halten. Lily zog die Beine an den kleinen Körper. Ein leises Schluchzen entwich ihr - mehr nicht. Wenn man tatsächlich den Punkt erreichen konnte, dass keine Tränen mehr übrig waren... hatte sie den wohl erreicht.
In dem leicht dämmrigen Zustand registrierte sie das Klopfen zeitverzögert. Selbst als sie es vernahm, reagierte sie nicht. Vielleicht entsprang es ihrer Fantasie. Wie so vieles in den Tagen seit sie hier war. Erst die gedämpfte Jungenstimme ließ Lily zu mindestens augenscheinlich aufhorchen. Sie regte sich jedoch (noch) nicht. Seine Stimme war anders. Strahlte eine Wärme aus, die sie in diesen Räumlichkeiten nicht kannte. Hier scherte sich niemand darum wie es ihr ging. "It hurts" ihre Stimme klang brüchig, rau. Als hätte Lily sie schon länger nicht mehr richtig genutzt. Ein leises Schluchzen drängte sich über ihre Lippen, die sie prompt aufeinander presste. "When will it stop?" Wann hörten sie auf und ließen sie endlich in Ruhe? Sie war müde, ausgelaugt. Ihr tat alles weh. Und was noch schlimmer war - "I wanna go home!"
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Geschrieben 11-11-2024, 08:08 AM by: Rusty
Es dauerte eine Weile. Abel dachte schon, dass sie ihn doch nicht gehört hatte. Oder nicht mit ihm reden wollte. Oder schlicht zu erschöpft war, um das zu tun. Doch dann kam eine Antwort. Eine, die ihn die Lippen aufeinander pressen ließ.
„I know.“ Streng genommen wusste er es nicht. Was sie hatte. Aber ihm tat selbst alles weh. Dementsprechend konnte er zumindest… mitfühlen? Es klang, wenn auch gedämpft, als würde sie mit den Tränen kämpfen. Auf seiner erhitzten Haut waren schon so viele davon getrocknet, dass er auch das nachvollziehen konnte…
Das nächste I don’t know war so leise geflüstert, dass sie es sicher nicht verstehen konnte. Weshalb er sich leise räusperte und stattdessen ein „I hope soon“ nachschob. Irgendwann musste das hier doch aufhören. Irgendwann musste es ihnen wieder besser gehen!
Sein Herzchen verkrampfte sich leicht bei dem Gedanken an Zuhause. Wollte er zurück? Sofort meldete sich die Übelkeit wieder. Seine Hände wurden klamm. Nein. Aber raus hier, das wollte er trotzdem. „Me too. I need to get my brother. He’s probably missing me like hell. And he can‘t understand…“ Alec war noch so klein. Ohne Mom. Nur mit Dad. Für so lange. Was, wenn er alleine gelassen wurde? So wie Abel oft alleine gelassen worden war… Aber Alec hatte immer ihn gehabt.
Er schloss kurz die Augen. Der Schüttelfrost ließ ihn am ganzen Körper beben. Aber er wollte nicht zurück zur Pritsche krabbeln. Was, wenn sie ihn dort nicht mehr hören würde? „They’re gonna fix us here. Help us. We…“ – would die without them. Like mom. Das war es, was man ihm gesagt hatte, als man ihn in Isolationshaft das Krankenzimmer gesteckt hatte. „They‘re very smart people. We just gotta trust them“, versuchte er sie zu beruhigen. Und es sich selbst vielleicht auch vorzusagen.
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Vampir
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Geschrieben 11-12-2024, 07:42 PM by: Elle
Lily wollte sich nicht einfach nur an der Hoffnung festklammern, die der Junge zu haben schien, sie wollte sie vor allem auch spüren. Aber wenn sie tief in sich hineinhorchte - war da nicht mehr viel von übrig. Mit jedem weiteren Tag schwand sie zusehend.
Das kleine Mädchen schlang auf ihrer Seite der Wand ebenfalls die Arme um ihre Knie, kugelte sich zusammen, während ihr Kopf seitlich obenauf thronte.
Bei der Erwähnung des Bruders regte sich etwas in ihrer Brust. Dann wurde es zu einem schweren Stein in ihrem Magen. "Why isn't he with you?" Lily starrte die schwere Tür ihres Zimmers an. Durch den schmalen Spalt am Boden konnte sie für gewöhnlich Bewegungen auf dem Flur wahrnehmen. Doch jetzt schien es ruhig zu sein.
Ob man die Konversation den beiden Kinder anderenfalls direkt unterbunden hätte?
Lily kräuselte die Nase. "I don't like them. They've hurt me" was einer simplen und nachvollziehbaren Logik entsprach. Wie könnte sie jemand vertrauen, der ihr in erster Linie nur weiteren Schmerz zufügte? Das kleine Mädchen begann ihren Körper in sanften Bewegungen vor und zurück zubewegen. In den meisten Fällen hatte es eine beruhigende Wirkung auf sie; jetzt gerade allerdings verfehlte es diese. Also begann sie leise vor sich hin zu summen. Eine Melodie, die ihr in den Sinn kam. Vertraut wirkte, aber trotzdem nicht greifbar war. Als würde man versuchen eine Seifenblase zu fangen.
"It's cold" murmelte Lily, die Lider halb geschlossen. Der pochende Schmerz war noch immer da, die Erschöpfung aber groß genug um ihre Sinne zu trüben.
Blindlings ließ sich das Mädchen an der Wand hinab gen Fußboden sinken, das Gesicht der Wand -dem Jungen dahinter- zugewandt. Die kleine Hand auf die raue Wand gepresst.
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Geschrieben Gestern, 08:00 AM by: Rusty
Warum sein Bruder nicht bei ihm war? „I’m sick“, murmelte Abel. „And it wouldn’t be safe for him to be here with me…“ Aber vielleicht… vielleicht war es sogar besser so. Denn bei der bloßen Vorstellung, dass Alec auf ihn zu gerannt kommen könnte, seine kleinen Ärmchen wie schon tausend Mal um seinen Hals schlingend, rebellierte Abels Körper wie unter höchstem Fluchtinstinkt.
Er verdrängte den Gedanken schnell. Bald würde es ihm besser gehen. Und dann würde auch das verschwinden. Ganz bestimmt.
Abel dachte an die Schreie, die er oft aus dem Labor vernommen hatte. Auch wenn es Monster gewesen waren, hatten sie ihn oft davon abgehalten ruhig schlafen zu können. Aber das Mädchen war nicht absichtlich verletzt worden, oder? „I guess… sometimes healing hurts?“ Er mochte die Spritzen auch nicht. War das vergleichbar?
Ein leises Summen ertönte. Durch die Wand kaum wahrnehmbar. Trotzdem verlor der Junge sich kurz darin. „It just got… warmer. For me…“, hielt er mit einem schwachen Lächeln dagegen. Obwohl sein Körper noch immer zitterte. Vielleicht… sollte er sich die Bettdecke doch holen? Aber er wollte sich nicht bewegen. Nicht nur vor Erschöpfung. Vor allem, als er hörte, dass sie ebenfalls zur Wand gerutscht sein musste. Abel lehnte sich weiter dagegen, schob eine Hand auf die Trennung. Das ging. Weil er sie nicht sah. Weil sie ihn nicht [i]wirklich/i] berührte. „Let’s make a deal. We can’t be with our families right now. But we don‘t have to be alone.“ Alleine das auszusprechen, fühlte sich irgendwie richtig an. Gut an. „I’ll tell you a few things I like and then you tell me.“ Sich ablenken. An die guten Dinge denken. Auch wenn es davon gar nicht so viele gab. Cartoons schauen mit Alec. Ein Deckenfort bauen. Bücher. Vielleicht konnte er ihr sogar Morse beibringen. Cain bewegte sich für Stunden nicht von der Stelle. Erzählte und erzählte.
Als die Ärzte Wissenschaftler das Zimmer das nächste Mal betraten, war er an die Wand gelehnt eingeschlafen. Vollkommen unterkühlt. Aber das Fieber war endlich ein bisschen gesunken.
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Geschrieben Vor 11 Stunden by: Elle
Sie ließ seine Worte einen Moment sacken, ehe sie im Verborgenen sachte nickte. Das klang logisch. Machte das ganze aber nicht direkt leichter zu ertragen. Die Sehnsucht blieb bestehen. Irgendwo in ihrem kleinen Herzchen regte sich jedenfalls diese Empfindung.
Den Einwand des Jungen ließ Lily umkommentiert. Weil sie nicht besser wusste. Gut möglich, dass er Recht hatte und der Schmerz zur Heilung gehörte. Oder aber das ungute Gefühl in ihrem Bauch, die Furcht vor den Menschen in Kluft, war berechtigt.
Und wenn dem so war - was sollte sie tun? Sie war ein kleines Mädchen, den Mächten in diesem Gebäude gänzlich aufgeliefert. Wie oft hatte sie bereits Fragen gestellt, aber nie eine Antwort darauf erhalten. Oftmals behandelte man sie sogar gleich wie Luft.
Trotz der düsteren Gedanken zeichnete sich ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen ab. Eifrig nickte Lily. "Deal!" schlug sie quasi verbal ein. Nicht mehr allein sein, mit jemand reden können - das gab Hoffnung, Zuversicht. Vielleicht ließen sich so auch die vielen Prozeduren besser ertragen. Bis sie irgendwann endlich nach Hause durfte!
Obwohl ihre Position nicht als bequem beschrieben werden konnte, harrte Lily die kommenden Stunden auf dem Boden des Zimmers aus. Den Blick stur gen Wand gerichtet, auf der ihre Finger immer wieder Muster zeichneten, während sie dem fremden Jungen lauschte. Sie mochte seine Stimme, die Art wie er erzählte und dabei bunte Bilder schuf. Plötzlich befand sich das kleine Mädchen nicht länger in dem kleinen Zimmer, sondern mitten in einem Abenteuer.
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