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Another place, another time - Druckversion

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Another place, another time - Mei Matsuoka - 11-24-2024

Die ursprüngliche Aufregung, welche damit einhergegangen war, dass ihr Bruder aus Tokio angereist war, um die Familie zu besuchen, war bereits vor einigen Stunden der Resignation gewichen. Langeweile war im Begriff, diese nun abzulösen. Nur mit halbem Ohr hörte sie den Erwachsenen zu, als diese über die bevorstehende Erntezeit sprachen und viele komplizierte Worte nutzten, welche die Jungdrachin nicht verstand. Die mangelförmigen Augen huschten immer wieder zu dem großen Durchgang aus wertigem, dunklem Holz, welcher das formelle Empfangszimmer mit der Eingangshalle verband.

In einem Moment, als ihr älterer Bruder Naoki sich dann an den Jüngeren Sho wandte und das Gespräch auf die Vermietung der Räumlichkeiten lenkte, war es endgültig um ihre Geduld geschehen. Da ihre Geschwister in ihre Unterhaltung vertieft waren, schob sich Mei unauffällig aus dem Zimmer, bevor sie die Beine in die Hand nahm und in Richtung der angrenzenden Stallungen rannte.
Suchend huschten die schokoladenbraunen Iriden über jedes Detail der Umgebung, bis sie einen hellblonden Schopf erspähte. Fröhlichkeit fand ihren Weg zurück in die Miene der Japanerin, als sie auf ihren Kindheitsfreund zueilte und auf die unterste Latte des Holzzauns kletterte, welche den Bereich für die Pferde vom Rest des ausladenden Weinguts trennte. „Cyrus!“, rief sie lockend und stemmte sich halb über den Zaun, um von oben auf den angehenden Hexer zu blicken. „Lass uns was machen! Die anderen sind langweilig. Wenn ich noch ein Wort über die bevorstehende Saison höre, platzt mir der Kopf.“ Dabei ignorierte sie den brüskierten Blick der Nanny, welche versucht unauffällig in der Nähe der Stallungen herumlungerte. Es würde ihnen ein Leichtes sein, sie abzuhängen, vollkommen gleich, ob Cy seine magischen Fähigkeiten noch nicht entfesselt hatte. Zwei Reihen weiter bei den Rebstöcken und sie wären praktisch unauffindbar. Kein Verhüllungszauber notwendig. Die Schwarzhaarige wippte aufgeregt auf dem Zaun auf und ab, wobei ihr ordentlich frisiertes Haar bei jeder Bewegung mitschwang. „Wir könnten ausreiten?“, schlug sie hoffnungsvoll vor, was schnell von der Nanny unterbunden wurde. „Die Herrschaften wollen nicht, dass Sie das Anwesen verlassen, Miss.“ Daraufhin legte Mei die Stirn in Falten. Das ist mir doch egal? Gekonnt ignorierte sie den Einwand.


RE: Another place, another time - Cyrus Langford - 11-24-2024

Für einen Moment schon verweilte er in seinen Gedanken, als er eine Stimme bemerkte. Eine Stimme, welcher unter so vielen hätte erkennen können. Beinahe im selben Moment drehte sich Cyrus bereits herum und blickte das Mädchen an, welches sich dort über den Zaun lehnte, dabei bereits auf diesem stehend. Sie schien die Geschäfte der Familie leid zu sein und so schenkte er ihr ein amüsiertes Lächeln. Wie sie dort stand und ihn ansah, als würde er sowieso nicht widersprechen können, hatte er sowieso keine andere Wahl. „Ist es wirklich so schlimm?“, wollte er von ihr wissen. Als er sich bereits nährte und die ältere Frau in der Nähe behandelte, als wäre sie Luft. Hätte diese etwas in der Welt zu bedeuten, dann hätte sie sicher einen besseren Beruf wählen können. Hätte nicht auf die Kinder fremder Familien achten müssen. So bedeuten ihm die Ansichten, Wünsche und Vorschriften der Frau absolut nichts. „Dabei sind die Themen deiner Eltern doch so interessant. Denk doch mal an die Ernte“. In diesem Moment kam er vor dem Zaun zum stehen. Vielleicht einen Meter vor ihr, wenn man noch mit einberechnete, dass sie sich noch immer über den Zaun lehnte. Reiten wollte sie also. Kein schlechter Gedanke, warum also nicht. Schließlich hatte man hier nicht umsonst Pferde. Wenn man diese nicht nutzen durfte, dann machten sie auch keinen Sinn. „Da ich sowieso nicht ablehnen kann, sollten wir uns um die Pferde kümmern. Dann sind wir schneller von hier verschwunden, als du sehen kannst“. Noch immer stand er vor ihr. Kurz nahm er eine ihrer Strähnen in seine Hand und rollte diese um seinen Finger, ehe erneute Worte über seine Lippen kamen. „Steh nicht herum und mach dich nützlich“. In anderen Fällen hätten diese Worte in einem anderen Ton seinen Mund verlassen. Doch in diesem Ausnahmefall konnte man als humorvolle Geste bezeichnen. Die Strähne kam in der nächsten Sekunde schon wieder frei und er schwang sich kurz darauf über den Zaun. Von seiner Seite aus konnten sie direkt ins Abenteuer starten. Doch sie hatte noch immer ein Problem in Form einer Frau, welche allen Ansatz von kleiner Freunde schien zu vernichten wollen. Der Blonde sah sie also für einen Moment an. Einmal von oben bis unten. Ehe er sich räusperte und man in seinem Blick erkennen konnte, was er von ihr hielt. „Wir stehen hier vor einem kleinen Dilemma. Welche Probleme hätten Sie lieber? Zwei davon reitende Kinder oder ein ernstes Problem mit einer Vater, welcher es nicht schätzt, wenn man seinen Sohn anrührt“. Er machte dabei eine kurze Pause, atmete einmal durch. „Wenn Sie mich von meinem Plan abhalten wollen, dann werden Sie mich aber anrühren müssen und das würde ich nicht empfehlen. Aber es ist allein Ihre Wahl“. Selbst als niedere Arbeitskraft in diesem Hause sollte es wohl so sein, dass man seinen Vater kannte. Auf diesem Planeten existierten dabei nur eine kleine Anzahl von Menschen, welche sich einen Konflikt mit diesem Mann leisten konnten. Diese Frau war mit Sicherheit keine davon. Cyrus nahm dabei die Hand von Mei in seine. Deutlich machen, dass sein Plan auch dieses Mädchen beinhaltete. „Wir sollten verschwinden, denkst du nicht? Damit du auf bessere Gedanken kommst“. Dabei machte Cy bereits einen Schritt nach vorn. Ob ihn die Nanny davon abhalten wollte, sollte diese noch einmal in Ruhe bedenken. In unbedeutendsten Fall könnte es ihren Job kosten. Von einer auf die andere Sekunde.