In den Fluren der Freeport High geht das Gerücht um, die neue Schülerin sei verrückt. Charlotte Martin, 17, mit hüftlangen braunen Haaren und stets in übergroßen Hoodies versteckt, scheint tatsächlich etwas... anders zu sein. Sie trägt ständig Noise-Cancelling-Kopfhörer, nicht gegen den Lärm der Schule, sondern gegen die Stimmen, die sonst in ihrem Kopf schreien würden. Seit dem mysteriösen Tod ihres Freundes William vor einem Jahr hört sie Dinge, die niemand sonst wahrnimmt - Flüstern aus leeren Klassenzimmern, Weinen aus verschlossenen Schließfächern, Warnungen in einer Sprache, die sie nicht versteht. Ihre Therapeutin diagnostiziert posttraumatischen Stress. Ihre Eltern glauben an eine Phase. Aber die Wahrheit ist unheimlicher: Charlotte ist eine Banshee. Ihre Träume zeigen ihr Unfälle, bevor sie geschehen - der Bruch einer Treppenstufe genau dort, wo Jessica Morris morgen stürzen wird, ein Kabelbrand im Chemieraum genau zur sechsten Stunde. Und manchmal, wenn der Druck der Stimmen zu groß wird und sie schreit, zerspringen Fensterscheiben in ihrer Nähe, ohne dass sie es will. Doch das Schlimmste sind nicht ihre unkontrollierbaren Fähigkeiten, sondern die Erinnerung an William. Denn in der Nacht seines Todes hatte sie einen dieser Träume - sie sah ihn fallen, hörte seinen Schrei, spürte das Eisen im Wind... und wachte mit seinem Namen auf den Lippen auf, genau in dem Moment, als der Anruf der Polizei kam. Seitdem fragt sie sich ob sie ihn hätte retten können? War es wirklich ein Unfall? Und warum flüstert seine Stimme immer noch in ihren Albträumen, warum warnt er sie vor Lysander, diesem arroganten Typen, der sie seit ihrem ersten Tag an dieser Schule quält? Die Hunde, die sie auf dem Schulweg füttert, heulen jedes Mal, wenn die Stimmen in ihrem Kopf lauter werden. Ihre Mutter wechselt das Thema, wenn Charlotte nach ihrer irischen Großmutter fragt. Und in letzter Zeit... in letzter Zeit hat sie das Gefühl, dass jemand sie beobachtet. Jemand, der nicht Lysander ist. Jemand, der genau weiß, was sie ist, und der darauf wartet, dass ihre Kräfte sich voll entfalten. Denn eine Banshee, die ihre wahre Natur nicht kennt, ist gefährlich - für sich selbst und für jeden in ihrer Nähe. Und Charlotte... Charlotte spürt, dass etwas in ihr erwacht, etwas, das schon lange schlief und das sie nicht aufhalten kann. Etwas, das vielleicht genau das ist, was William in jener letzten Nacht gesehen hat, bevor er starb.

Claire ist eine junge Hexe, die bei einem Ritual, welches den Ahnen gewidmet ist, verschwunden ist. Seitdem versteckt sie sich weitestgehend vor den Hexen und ist von New York nach Freeport gezogen. Sie hat es geschafft, mit Hilfe einer mächtigen Hexe, ihre Kräfte zu blockieren, kämpft dadurch aber täglich mit den Nebenwirkungen und spürt, Tag für Tag, dass der Zauber brüchig wird. Sie ist sehr mächtig, aber kaum in der Lage ihre Magie zu bändigen, weswegen ein Bruch dieses Zaubers ihren Tod bedeuten könnte. Seit 4 Jahren befindet sie sich mittlerweile auf der „ Flucht“ und glaubt mittlerweile in Sicherheit zu sein. Als Kellnerin in einer Bar, verdient sie sich ihren Lebensunterhalt.

Jake wirkt wie jemand, der alles im Griff hat. Stille Präsenz, klarer Blick, Hände in den Taschen, als würde ihn nichts aus der Ruhe bringen. Wer ihn zum ersten Mal sieht, hält ihn für distanziert – höflich, aber undurchdringlich. Doch hinter der Fassade steckt jemand, der jede Tür im Blick hat, jedes Geräusch einordnet und jedes Schweigen füllt mit Gedanken, die er nie ausspricht. Er kommt aus einer Welt, in der Nähe eine Schwäche war. Aufgewachsen in einer Militärfamilie, gedrillt auf Loyalität, Haltung, Verantwortung. Sein Vater war der Typ Mann, der Sätze beendete, bevor sie weich werden konnten. Und Jake? Jake hörte zu. Zu lange. Als er Natalie traf, arbeitete sie am Empfang des Freeport Hospitals. Immer ein Lächeln auf den Lippen, oft sarkastisch, manchmal unverschämt ehrlich. Er schob das Interesse beiseite, schob auch sie beiseite – wegen der Freundin, wegen der Regeln, wegen der leisen Stimme in seinem Kopf, die klang wie sein Vater. Doch sie blieben in derselben Welt. Tür an Tür. Kaffee um halb drei. Blicke, die zu lange hielten. Und immer diese Sache, die nicht gesagt werden durfte. Dann kam das Baby. Und mit ihm eine Verantwortung, die keiner von ihnen erwartet hatte. Jake war vorbereitet auf Vampire, Dämonen, jede Art von übernatürlichen Problemen. Aber nicht auf Milchfläschchen um vier Uhr früh. Nicht auf eine Frau, mit der er plötzlich zusammen unter einem Dach lebte – getrennt durch Zimmer, aber verbunden durch alles andere. Er sagt nicht viel. Jake ist ein Jäger. Das war er immer. Aber vielleicht, zum ersten Mal, jagt er nicht mehr nur Monster. Sondern einen Ort, an dem er bleiben darf.

Nolan Collins war nie der Typ, der viele Worte machte – weder im Einsatz, noch im Leben. Diszipliniert, loyal, verschlossen. Wer ihn sieht, erkennt sofort, dass in ihm ein Soldat steckt. Doch unter der kontrollierten Oberfläche ruht etwas anderes: eine Vergangenheit, die er nie wirklich abschütteln konnte. Er war Kampfpilot, hat in zu vielen Ländern zu viele Dinge gesehen, um sie einfach hinter sich zu lassen. Und doch ist er zurück in Freeport. Zurück in ein Rudel, das nicht mehr das gleiche ist. Zurück zu einer Frau, die er nie wirklich loslassen konnte. Er sagt nicht, dass er sich Prägung hat. Er würde es auch nie offen zugeben. Aber sein Blick verrät mehr, als er will. Seine Loyalität galt lange dem falschen Alpha. Heute gilt sie niemandem mehr – außer vielleicht ihr. Als Polizist versucht Nolan, Ordnung in eine Welt zu bringen, die längst ihre eigene Sprache spricht. Er beobachtet, beschützt, greift ein, wenn es sein muss – doch er hält Abstand, so lange es geht. Nur bei Sam fällt ihm das zunehmend schwer. Denn wenn sie lacht, wenn sie ihn ansieht – dann ist da dieses Flackern in seinen Augen. Und vielleicht, ganz vielleicht, ist es längst zu spät, noch einmal zu gehen.

William Black, 36, ist ein charismatischer und entschlossener Werwolf-Alpha, der in New Orleans geboren wurde. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er die Führung des Blackwood-Rudels und zog mit ihnen nach Freeport, um einen Neuanfang zu wagen. William verkörpert einen familiären Führungsstil, der im Kontrast zu den brutalen Machtstrukturen anderer Alphas steht. Sein Leben ist geprägt von Herausforderungen: die kriminelle Vergangenheit seines Vaters, die Erwartungen seines Rudels und die Verantwortung, seine Tochter Zoe zu beschützen, die nun in Freeport lebt. Williams Beziehung zu Zoes Mutter, Amy, war einst intensiv, scheiterte jedoch an den Gefahren seines Lebensstils. Jetzt, da eine neue Bedrohung Zoe ins Visier nimmt, muss William nicht nur seine Vergangenheit bewältigen, sondern auch lernen, Vater und Beschützer in einer gefährlichen, übernatürlichen Welt zu sein. William ist ein Mann zwischen zwei Welten – ein starker Anführer mit einem handwerklichen Herz, der sich nach Zusammenhalt und Normalität sehnt, aber immer wieder in die Schatten der übernatürlichen Konflikte gezogen wird.