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09.09.24

— Regeländerung. - Ab dem 5 Charakter darf erst ein weiterer Charakter erstellt werden, wenn alle Charaktere mindestens 5 Posts vorweisen können. - Eine Avataränderung ist pro Charakter 1x möglich, sollte ein zweites, oder gar drittes Mal vonnöten sein, muss dies gut begründet und im Team abgesprochen werden. - Admintechnische-Fragen werden über PN oder Discord-PN nicht bearbeitet, bitte schickt eure Änderungswünsche in den entsprechenden Bereich (sodass es für alle User transparent ist). Schaut bitte HIER vorbei.

21.08.24

— Ela alias Jared Walker unterstützt uns ab sofort im Team.

20.05.24

— Willkommen wir sind durch die Betaphase gerannt. xD Soweit scheint das Forum stabil zu laufen und so öffnen wir ganz offiziell unsere Pforten. ⇢ NEWS & ⇢ INPLAYNEWS!

17.05.24

— BETAPHASE wir leiten die Betaphase ein. Kommt rein und schaut ⇢ HIER vorbei

01.05.24

— Aufbauwir befinden uns im Aufbau

RISING SUN

Rising Sun ist ein FANTASY BOARD, welches sich in Portland | Freeport Maine abspielt.
Wir sind ein L3S3V3 geratetes Board, welches im Jahre 2022 spielt.
Wir haben keine Mindestpostinglänge und wünschen uns einen Post pro Monat.

JULI - OKTOBER 2022

Im durchschnitt betragen die Temperaturen in den Monaten Juli und August maximal bei 28° und mindestens 17° grad. Im September und Oktober nimmt die Temperatur stark ab, sodass man im September bei rund 17°C und im Oktober bei 11°C ankommen.

Im Juli gibt es 2 Tage Niederschlag und im August ganze 5 Tage.
❝ RISING SUN ❞

INPLAY

PLOTAREA NEBENPLAY
Misery seeks company
Misery seeks company
Szenen-Informationen
Charaktere Cain Monroe » Lilith Wheeler
Datum 1 Nebenplay
Ort Nelson Pharma
Tageszeit Zeitsprünge durch die Jahre
Cain - Abel - Monroe Prakash
Sniper - help from above
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Freeport
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Jäger
23 Jahre
1,82m
Single
Freeport

Hunter | NP


#1
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15 years ago...


Es war das erste Mal seit Tagen – Wochen? -, dass der Junge nicht nur von einem Delirium ins Nächste taumelte. Seine Haut glühte noch immer fiebrig, aber er hatte es immerhin aus dem Bett – besser gesagt, von der Pritsche – geschafft. Eigentlich hatte er nach seiner Mom fragen wollen. Aber… zum einen wusste er, dass er sie nie wiedersehen würde, zum anderen… wollte er das auch gar nicht. Weil wann immer er vor Erschöpfung die Augen geschlossen hatte, war sie wieder bei ihm gewesen. Ihre Haut kalt, ihr Blick leer. Die Arme in Leichenstarre um ihn gekrampft. Irgendwann nur noch ein schlaffes Gewicht auf seiner Brust. Der Geruch nach Verwesung in seiner Nase...
Abel hatte sich schon so oft übergeben, dass sich schlicht und ergreifend nichts mehr in ihm befand. Einmal täglich kam jemand ins Zimmer. Er könnte nicht mal sagen, ob Mann oder Frau. Eigentlich sah er nur einen Anzug. Sogar das Gesicht hinter einer Maske verborgen.
Ihm wurde über eine Nadel irgendetwas eingeflößt. Flüssigkeit. Nährstoffe. Und dann war er wieder isoliert. Vorhin hatte er es geschafft nach seinem kleinen Bruder zu fragen. Quentin hatte kurz mit ihm gesprochen. Angeblich ging es ihm gut. Wie lange war er jetzt schon fort? Sein Dad würde schon längst keine Zeit mehr haben sich um Alec zu kümmern…

Vor der Zelle dem Zimmer tat sich etwas. Wenn er sich auf die Zehenspitzen stellte, konnte er durch ein rundes Fenster durch den Flur ins Labor gegenüber blicken. Dort waren heute schon viele reingebracht worden. Die meisten… Monster. Kreaturen, von denen seine Mom ihm erzählt hatte. Wegen denen sie so oft weg gewesen war. Mächtig. Gefährlich. Aber hier waren sie nichts weiter als… Gefangene. Abel wusste nicht, was genau man mit ihnen tat.
Doch dieses Mal sah die Patientin das Versuchskaninchen anders aus. Menschlich. Eigentlich… einfach wie ein kleines Mädchen. Mehr tot als lebendig?
Abel drückte die Nase gegen die Scheibe. Aber nicht für lange. Da wurde ihm wieder schwindelig. Auch wenn er sich nicht gänzlich sicher war, ob es nur an der Krankheit lag…

Irgendwann ertönten erneut Schritte im Flur. Dieses Mal wurde das Zimmer neben seinem geöffnet. Kurz darauf entfernten die Wissenschaftler sich. Abel kämpfte sich wieder auf die Beine. Er war es nicht gewohnt, dass sein Körper ihm so wenig gehorchen wollte. Eigentlich war er immer ein fittes Kind gewesen. Anders als Alec…
Der Abstand, den hier jeder zu seinem sterilen Heim einhielt, war ihm wichtig geworden. Zugleich war da… dieses unbändige Gefühl der Einsamkeit. Und was, wenn es dem Mädchen ähnlich ging wie ihm? Wenn sie nur hier war, um geheilt zu werden?
Er wankte ein paar Schritte, beschloss dann auf allen Vieren weiter zu kriechen. Bis er sich an der Wand befand, die ihre Räume voneinander teilte. Matt klopfte er ein paar Mal dagegen. Ob sie es mitbekam? Seine Mom hatte ihm Morsecode beigebracht. Aber seine Mitschüler hatten das nie kapiert. Weshalb er bezweifelte, dass das Mädchen sein Hallo verstehen würde. Also versuchte er es stimmlich. Immerhin hatte er schon oft Schreie aus anderen Zimmern gehört. So dick waren die Wände also nicht. Selbst wenn er wusste, dass man sie auf andere Art und Weise gesichert hatte.

Aber er war nur ein Junge. Und sie nur ein Mädchen.
„Hey. Can you hear me?“ Ein leichtes Husten unterbrach ihn. Er fing schon wieder an zu schwitzen. Vermutlich gleich wieder der nächste Anflug von Schüttelfrost… Aber für den Moment ignorierte er es, zog die Beine an, um an der Wand lehnend zu einer Kugel zu werden. „Are you okay?“ Wahrscheinlich eine dumme Frage. Niemandem hier ging es gut… Aber es war eine Frage, die keiner der Wissenschaftler stellte. Vor allem nicht mit ehrlich gemeinter Wärme in der Stimme.
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Lilith Wheeler
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Vampir
20 Jahre
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#2
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Es war nicht das erste Mal, dass man sie dorthin brachte und trotzdem fürchtete sich Lily. Vor den Geräten, den Instrumenten, aber auch vor den Menschen die meistens so eingehüllt waren, dass nicht viel mehr als ihre Augen zu sehen waren. Augenpaare, die sie oft bis in die tiefe Nacht hinein verfolgten. Niemals waren sie nett, schon gar nicht mitfühlend. Ganz gleich wie schmerzhaft die Prozeduren waren, wie tief die Schreie des kleinen Mädchen in Mark und Bein vorzudringen wussten. Auch dieses Mal wollte sie sich zur Wehr setzen. Ruckelte mit den Armen, doch die Griffe wurden nur fester bis sie schließlich durch Fixierbänder ersetzt waren. Ab dem Zeitpunkt gab es kein Entkommen mehr. Lily wusste das und der Tränen Pegel in den kindlichen Augen stieg.

Zu sagen man legte ihre zerbrechlichen Körper mit Vorsicht ab wäre glatt gelogen. Doch Lily war einem Zustand, der sie alles nahezu gleichgültig hinnehmen ließ. Also gab sie keinen Laut von sich. Weder als sie unsanft auf der Pritsche landete, noch als die Tür mal wieder ins Schloss fiel. Wann sie sich das nächste Mal öffnete? Hoffentlich nichts allzu bald. Das kleine Mädchen lag auf der Seite, den Blick gen Zimmerwand gerichtet. Ihre Atmung war flach, eigentlich zu flach. Scheinbar aber nicht schlimm genug um sie weiterhin unter Beobachtung zu halten. Lily zog die Beine an den kleinen Körper. Ein leises Schluchzen entwich ihr - mehr nicht. Wenn man tatsächlich den Punkt erreichen konnte, dass keine Tränen mehr übrig waren... hatte sie den wohl erreicht.

In dem leicht dämmrigen Zustand registrierte sie das Klopfen zeitverzögert. Selbst als sie es vernahm, reagierte sie nicht. Vielleicht entsprang es ihrer Fantasie. Wie so vieles in den Tagen seit sie hier war. Erst die gedämpfte Jungenstimme ließ Lily zu mindestens augenscheinlich aufhorchen. Sie regte sich jedoch (noch) nicht. Seine Stimme war anders. Strahlte eine Wärme aus, die sie in diesen Räumlichkeiten nicht kannte. Hier scherte sich niemand darum wie es ihr ging. "It hurts" ihre Stimme klang brüchig, rau. Als hätte Lily sie schon länger nicht mehr richtig genutzt. Ein leises Schluchzen drängte sich über ihre Lippen, die sie prompt aufeinander presste. "When will it stop?" Wann hörten sie auf und ließen sie endlich in Ruhe? Sie war müde, ausgelaugt. Ihr tat alles weh. Und was noch schlimmer war - "I wanna go home!"
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Cain - Abel - Monroe Prakash
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#3
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Es dauerte eine Weile. Abel dachte schon, dass sie ihn doch nicht gehört hatte. Oder nicht mit ihm reden wollte. Oder schlicht zu erschöpft war, um das zu tun. Doch dann kam eine Antwort. Eine, die ihn die Lippen aufeinander pressen ließ.
„I know.“ Streng genommen wusste er es nicht. Was sie hatte. Aber ihm tat selbst alles weh. Dementsprechend konnte er zumindest… mitfühlen? Es klang, wenn auch gedämpft, als würde sie mit den Tränen kämpfen. Auf seiner erhitzten Haut waren schon so viele davon getrocknet, dass er auch das nachvollziehen konnte…

Das nächste I don’t know war so leise geflüstert, dass sie es sicher nicht verstehen konnte. Weshalb er sich leise räusperte und stattdessen ein „I hope soon“ nachschob. Irgendwann musste das hier doch aufhören. Irgendwann musste es ihnen wieder besser gehen!
Sein Herzchen verkrampfte sich leicht bei dem Gedanken an Zuhause. Wollte er zurück? Sofort meldete sich die Übelkeit wieder. Seine Hände wurden klamm. Nein. Aber raus hier, das wollte er trotzdem. „Me too. I need to get my brother. He’s probably missing me like hell. And he can‘t understand…“ Alec war noch so klein. Ohne Mom. Nur mit Dad. Für so lange. Was, wenn er alleine gelassen wurde? So wie Abel oft alleine gelassen worden war… Aber Alec hatte immer ihn gehabt.

Er schloss kurz die Augen. Der Schüttelfrost ließ ihn am ganzen Körper beben. Aber er wollte nicht zurück zur Pritsche krabbeln. Was, wenn sie ihn dort nicht mehr hören würde? „They’re gonna fix us here. Help us. We…“ – would die without them. Like mom. Das war es, was man ihm gesagt hatte, als man ihn in Isolationshaft das Krankenzimmer gesteckt hatte. „They‘re very smart people. We just gotta trust them“, versuchte er sie zu beruhigen. Und es sich selbst vielleicht auch vorzusagen.
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#4
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Lily wollte sich nicht einfach nur an der Hoffnung festklammern, die der Junge zu haben schien, sie wollte sie vor allem auch spüren. Aber wenn sie tief in sich hineinhorchte - war da nicht mehr viel von übrig. Mit jedem weiteren Tag schwand sie zusehend.
Das kleine Mädchen schlang auf ihrer Seite der Wand ebenfalls die Arme um ihre Knie, kugelte sich zusammen, während ihr Kopf seitlich obenauf thronte.
Bei der Erwähnung des Bruders regte sich etwas in ihrer Brust. Dann wurde es zu einem schweren Stein in ihrem Magen. "Why isn't he with you?" Lily starrte die schwere Tür ihres Zimmers an. Durch den schmalen Spalt am Boden konnte sie für gewöhnlich Bewegungen auf dem Flur wahrnehmen. Doch jetzt schien es ruhig zu sein.

Ob man die Konversation den beiden Kinder anderenfalls direkt unterbunden hätte?
Lily kräuselte die Nase. "I don't like them. They've hurt me" was einer simplen und nachvollziehbaren Logik entsprach. Wie könnte sie jemand vertrauen, der ihr in erster Linie nur weiteren Schmerz zufügte? Das kleine Mädchen begann ihren Körper in sanften Bewegungen vor und zurück zubewegen. In den meisten Fällen hatte es eine beruhigende Wirkung auf sie; jetzt gerade allerdings verfehlte es diese. Also begann sie leise vor sich hin zu summen. Eine Melodie, die ihr in den Sinn kam. Vertraut wirkte, aber trotzdem nicht greifbar war. Als würde man versuchen eine Seifenblase zu fangen.
"It's cold" murmelte Lily, die Lider halb geschlossen. Der pochende Schmerz war noch immer da, die Erschöpfung aber groß genug um ihre Sinne zu trüben.
Blindlings ließ sich das Mädchen an der Wand hinab gen Fußboden sinken, das Gesicht der Wand -dem Jungen dahinter- zugewandt. Die kleine Hand auf die raue Wand gepresst.
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#5
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Warum sein Bruder nicht bei ihm war? „I’m sick“, murmelte Abel. „And it wouldn’t be safe for him to be here with me…“ Aber vielleicht… vielleicht war es sogar besser so. Denn bei der bloßen Vorstellung, dass Alec auf ihn zu gerannt kommen könnte, seine kleinen Ärmchen wie schon tausend Mal um seinen Hals schlingend, rebellierte Abels Körper wie unter höchstem Fluchtinstinkt.
Er verdrängte den Gedanken schnell. Bald würde es ihm besser gehen. Und dann würde auch das verschwinden. Ganz bestimmt.

Abel dachte an die Schreie, die er oft aus dem Labor vernommen hatte. Auch wenn es Monster gewesen waren, hatten sie ihn oft davon abgehalten ruhig schlafen zu können. Aber das Mädchen war nicht absichtlich verletzt worden, oder? „I guess… sometimes healing hurts?“ Er mochte die Spritzen auch nicht. War das vergleichbar?
Ein leises Summen ertönte. Durch die Wand kaum wahrnehmbar. Trotzdem verlor der Junge sich kurz darin. „It just got… warmer. For me…“, hielt er mit einem schwachen Lächeln dagegen. Obwohl sein Körper noch immer zitterte. Vielleicht… sollte er sich die Bettdecke doch holen? Aber er wollte sich nicht bewegen. Nicht nur vor Erschöpfung. Vor allem, als er hörte, dass sie ebenfalls zur Wand gerutscht sein musste. Abel lehnte sich weiter dagegen, schob eine Hand auf die Trennung. Das ging. Weil er sie nicht sah. Weil sie ihn nicht [i]wirklich/i] berührte. „Let’s make a deal. We can’t be with our families right now. But we don‘t have to be alone.“ Alleine das auszusprechen, fühlte sich irgendwie richtig an. Gut an. „I’ll tell you a few things I like and then you tell me.“ Sich ablenken. An die guten Dinge denken. Auch wenn es davon gar nicht so viele gab. Cartoons schauen mit Alec. Ein Deckenfort bauen. Bücher. Vielleicht konnte er ihr sogar Morse beibringen. Cain bewegte sich für Stunden nicht von der Stelle. Erzählte und erzählte.
Als die Ärzte Wissenschaftler das Zimmer das nächste Mal betraten, war er an die Wand gelehnt eingeschlafen. Vollkommen unterkühlt. Aber das Fieber war endlich ein bisschen gesunken.
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#6
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Sie ließ seine Worte einen Moment sacken, ehe sie im Verborgenen sachte nickte. Das klang logisch. Machte das ganze aber nicht direkt leichter zu ertragen. Die Sehnsucht blieb bestehen. Irgendwo in ihrem kleinen Herzchen regte sich jedenfalls diese Empfindung.
Den Einwand des Jungen ließ Lily umkommentiert. Weil sie nicht besser wusste. Gut möglich, dass er Recht hatte und der Schmerz zur Heilung gehörte. Oder aber das ungute Gefühl in ihrem Bauch, die Furcht vor den Menschen in Kluft, war berechtigt.
Und wenn dem so war - was sollte sie tun? Sie war ein kleines Mädchen, den Mächten in diesem Gebäude gänzlich aufgeliefert. Wie oft hatte sie bereits Fragen gestellt, aber nie eine Antwort darauf erhalten. Oftmals behandelte man sie sogar gleich wie Luft.

Trotz der düsteren Gedanken zeichnete sich ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen ab. Eifrig nickte Lily. "Deal!" schlug sie quasi verbal ein. Nicht mehr allein sein, mit jemand reden können - das gab Hoffnung, Zuversicht. Vielleicht ließen sich so auch die vielen Prozeduren besser ertragen. Bis sie irgendwann endlich nach Hause durfte!
Obwohl ihre Position nicht als bequem beschrieben werden konnte, harrte Lily die kommenden Stunden auf dem Boden des Zimmers aus. Den Blick stur gen Wand gerichtet, auf der ihre Finger immer wieder Muster zeichneten, während sie dem fremden Jungen lauschte. Sie mochte seine Stimme, die Art wie er erzählte und dabei bunte Bilder schuf. Plötzlich befand sich das kleine Mädchen nicht länger in dem kleinen Zimmer, sondern mitten in einem Abenteuer.
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#7
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4 years ago...


Cain hätte gut und gerne darauf verzichten können diesen Ort jemals wieder zu betreten. Und doch war er nun wieder hier, in den verborgenen Laboren des Erdgeschosses. Erneut darauf angewiesen dass die Wissenschaftler ihm – vielleicht – das Leben retten konnten.
Eines, das er selbst hätte beenden sollen. Es wäre nicht fair gewesen von seinem kleinen Bruder zu verlangen abzudrücken. Aber er hätte es selbst tun können. Müssen. Sein Dad würde der Meinung sein. Vermutlich sogar seine tote Mom. Und wahrscheinlich war das hier sowieso nur ein verschwendeter Hoffnungsschimmer. Lediglich ein kleiner Aufschub. Es würde den Abschied von Alec nicht leichter machen.
Alec, den er nicht zurücklassen wollte. Aber Alec brauchte seinen Bruder. Kein blutrünstiges Monster an Vollmond. Wutgesteuert auch den Rest des Monats…

Jetzt war der Jüngere jedoch sowieso nicht mehr bei ihm. Man hatte ihn oben warten lassen. Würde es nun gar keinen Abschied mehr geben? Wenn sie beschlossen, dass abzudrücken seine einzige Rettung war? Ein – mehr oder weniger – würdevolles Abdanken?
Die Wissenschaftler trugen wieder ihre Kittel. Masken. Handschuhe. Es rief nie weit im Hintergrund lauernde Erinnerungen wach. Und war zugleich einfacher, als wenn er mehr Haut sehen würde.
„I can walk on my own.“ Die Wunde schmerzte. Er fühlte sich leicht fiebrig. Aber der Gedanke sich stützen zu lassen, Hände an ihm, führte nur zu einem Knoten in seiner Brust.
Sie rückten minimal auf Abstand. Jedoch nicht weit. Cain realisierte, dass es gar nicht unbedingt darum ging ihm beim Laufen zu helfen. Mehr um Kontrolle. Sie sahen ihn bereits nicht mehr als Hunter. Sie sahen ihn als Werwolf.

Er betrat das Labor. Man bedeutete ihm auf der Pritsche Platz zu nehmen. Ein Weißkittel begann etwas zusammenzumischen. Dann kamen noch mehr in den Raum. Zwei Wachen. Und… Sie war zu jung, um eine Wissenschaftlerin zu sein. Sie trug aber auch keine Wachuniform.
Einer der Ärzte wandte sich an sie. „We need you to suck the wolf venom“ – hier sprach man nie von Magie per se, immer nur auf wissenschaftlicher Ebene – „out of his system, of the wound. And way more.“ Drain him. „Clean his blood. I’ll tell you when to stop.“ Ein anderer Wissenschaftler wirkte leicht nervös. „Could happen we’ll have to make her stop…“ Die Wachen nickten. Cain verstand für einen Moment überhaupt nichts. Er hob den Blick leicht, ließ ihn an dem Mädchen hängen. Sie mochte ein paar Jahre jünger sein als der Neunzehnjährige. Der Weißkittel, der an einer Spritze arbeitete, warf ein: „And I need some of her blood.“ Er wurde abgewinkt. Später.

Jemand riss an Cains Oberbekleidung, löste den Verband über der Bisswunde an seinem linken Oberarm. Der Jäger schoss in eine aufrecht sitzende Position. Nein, nein, nein, er konnte das selber machen. Womit er nicht gerechnet hätte, war die bereits angestiegene Kraft. Der Wissenschaftler an seiner Seite stolperte ein paar Meter von ihm. Cain bebte. „I’m s…“ orry. Aber das ging in aufgeregtem Gebrabbel unter. „Keep him down!“ Ein Befehl in Richtung des Mädchens. Wie sollte sie…? Blut sickerte wieder über seinen Arm. „Now!“ Drängender. „You gotta ignore the wolf taste.“
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Lilith Wheeler
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#8
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Lilith -und nicht länger einfach nur eine Nummer hinter einem Buchstaben- wusste noch nicht genau was auf sie wartete, als man sie holen kam. Oder als man sie wenig später gemeinsam mit ein paar Wissenschaftlern in das nächstbeste Labor schob.
Eine Situation die nicht nur sie selbst gerne mied, sondern für gewöhnlich auch die Menschen um sie herum. Weil die Teenagerin nicht länger zu dieser Spezies zählte. Ein Erfolg, der beidseitig gefeiert worden war, bis... nun ja, jedes Experiment barg seine Risiken. Kaum fiel die Tür hinter ihr ins Schloss, konzentrierten sich ihre Sinne vor allem auf eins - den Herzschlag der Anwesenden. Kaum einer in diesem Raum war in diesem Augenblick ruhig; die meisten schlugen schneller als der normale Durchschnitt.
Doch das lag ausnahmsweise nicht an ihr. Sondern an ihm.

Unweigerlich rümpfte die Dunkelhaarige die Nase. Er roch nach nassem Hund.
So jedenfalls würde Lilith den Geruch jemand beschreiben, würde man sie fragen. Tat man aber nicht. Stattdessen gab es klare Anweisungen und Erwartungshaltungen. Und ein aus der Reihe tanzendes Herz. Das dunkle Augenpaar erfasste kurz den Wissenschaftlicher, der darauf verwies, dass sie möglicherweise nicht einfach aufhören würde.
Well, that's not my fault. Das Funkeln in ihren Augen ließ den armen Kerl sichtbar nach Luft schnappen. Zugegeben, an dem Part fand sie immer mehr Gefallen.

Ihre Aufmerksamkeit sprang just zum Hund zurück, als ein weiterer Kittelträger beinahe das Fliegen lernte. Die Uhr tickte. Nicht mehr lang und sein Zustand wäre soweit fortgeschritten, dass jede Hilfe zu spät kam. Das wussten auch die Wissenschaftler.
"Keep him down!" blaffte einer in ihre Richtung. Die Dringlichkeit klang in den Worten mit und trotzdem rührte sich Lilith nicht sofort. Sie wollte das nicht tun. Wenn sie erst einmal das Blut - BLUT! Sie roch es, bevor sie es sah. Ihr Kopf fuhr herum. Es quoll frisch aus der klaffenden Wunde. Und ihr Körper reagierte, ob Lilith nun wollte oder nicht.
Im einen Moment bleckte sie die Zähne, im nächsten bewegte sie sich derart schnell durch den Raum, dass es für das menschliche Auge kaum mehr zu sehen war.

Unter normalen Umständen hätte sie dem jungen Mann nichts entgegenzusetzen.
Nur hatte die normale Welt schon vor geraumer Zeit aufgehört zu existierten. Also zwang sie den Dunkelhaarigen mit ihrer neugewonnenen Kraft in die Waagerechte, pinnte ihn an den Armen zusätzlich auf die Pritsche, während sie -auf seinem Oberkörper hockend- über ihm schwebte. Es war richtig, sein Blut roch nicht länger rein. Das entlocket ihr nicht nur ein zartes Fauchen, sondern ließ Lilith innehalten. Nur deswegen? Für einen Moment hätte man glatt glauben können in ihrem Blick lag eine stumme Entschuldigung, bevor sich der Vampir zurück in den Vordergrund drängte und ihre Instinkte jede Vorsicht über Bord warfen. Gleich darauf gruben sich ihre Zähne in das blutige Fleisch.
Obwohl es schmeckte wie es roch, saugte Lilith zunehmend gieriger an ihrem Opfer.
Was nur halb befriedigend war.
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