Die Gesuchte Der anmutige Name täuschte über deine abgrundtief grausame Persönlichkeit hinweg, doch die Hochnäsigkeit, welche diesem anhaftete, war geradezu greifbar. Anders als dein Halbbruder wurdest du mit dem Silberlöffel im Mund groß und hieltest ihn auch dort; konntest jeden nur erdenklichen Vorzug des High Society Lebens genießen. Nachdem deine Mutter nach der Heirat mit Atlas‘ Vater verstarb, rutschtest du emotional immer mehr dem Abgrund entgegen, und flogst wegen starker ‚Verhaltensauffälligkeiten‘ sogar mehrfach von prestigeträchtigen Privatschulen. Schließlich bist du auf einer Öffentlichen in San Francisco gelandet, wo du erstmalig mit deinem Halbbruder in Kontakt kamst. Es entwickelte sich schnell ein enges Band zwischen euch, auch, wenn es eurem Erzeuger absolut nicht schmeckte. Bei deinem Vater hieltest du es schon lange nicht mehr aus, weswegen du es vorgezogen hast, in einer der freistehenden Ferienhäuser allein zu wohnen – oder so allein, wie man es mit gut bezahltem Personal eben sein konnte. Von deiner Mutter hattest du ihren Anteil des Immobilien-Imperiums geerbt, welches sie bis zu ihrem Tod geführt hatte. Deinen inneren Wolf zur Ruhe zu bringen, fiel dir schon immer schwer. Daher versuchtest du, ihn mit Kampfsport zu kontrollieren; ein Ventil zu finden, mit welchem du an dem Frust arbeiten konntest, welcher dich von Innen heraus auffraß. Selbst die Stunden beim Psychotherapeuten saßt du eher ab, als tatsächlich irgendwie an dir zu arbeiten. War ja auch nicht dein Geld, das auf die wertvolle Zeit verschwendet wurde.
Cyrus kanntest du über deinen elendigen Vater, die Freundschaft war schnell geschlossen. Auch, wenn sich daraus am Ende etwas mehr entwickelte, weswegen dir seine Freundschaft zu Mei ein Dorn im Auge war. Als sowohl Cy als auch dein Halbbruder plötzlich verschwanden, hast auch du deinen Kram gepackt und deinem Vater so lange in den Ohren gelegen, bis er dir den Umzug nach Freeport gezahlt hat. Dort bist du Teil des Cheerleader-Squads, feuerst deinen Bruder bei jedem Training und Spiel an, welches gegen andere Schulen geführt wird und versuchst gleichzeitig, nicht komplett den Sinn zur Realität zu verlieren. Mit Mei hast du dich damals schon nicht verstanden, weswegen nicht mehr viel fehlte, um dieser ihr nun neues Leben unter den Füßen wegziehen zu wollen. Dass mal eine Freundschaft zwischen ihr und deinem nun Freund bestanden haben sollte, passte dir ebenfalls nicht. Der Umstand, dass dein Bruder ein klein wenig besessen von dem Drachenmädchen zu sein schien, war da der letzte Nagel in ihrem Sarg, den du unter die Erde zu bringen gedenkst.