Der Gesuchte Damian Blackwood wurde 1838 in Freeport geboren, als Sohn einer der einflussreichsten Familien der Stadt. Die Blackwoods gehörten zu den Gründern Freeports, reiche Landbesitzer mit Verbindungen zur Politik und – wie sich später herausstellte – zur übernatürlichen Unterwelt der Stadt. Doch Damian hasste die Enge und die Heuchelei seiner Heimatstadt. Schon als junger Mensch sehnte er sich nach Freiheit, nach Abenteuern jenseits der Grenzen von Freeport.
Mit 22 verließ er die Stadt und reiste durch Europa, tauchte ein in die schillernde Welt der Großstädte, der Kunst, der Schattenseiten der menschlichen Gesellschaft. Doch sein Schicksal holte ihn ein: 1864, während eines kurzen Aufenthalts in Freeport, wurde er von einem Vampir gebissen – aus Rache an seiner Familie, die einst einen Pakt mit den Hexen der Familie Swan gebrochen hatte. Die Unsterblichkeit war kein Geschenk, sondern ein Fluch, den er zunächst verachtete.
Nach seiner Verwandlung verließ Damian Freeport erneut und blieb über ein Jahrhundert lang weg. Er lebte in London, Paris, New York, immer auf der Suche nach Vergessen, nach einem Sinn in seiner Existenz. Er wurde zum Schatten, zum Jäger, zum Spieler – mal als brutaler Vampir, mal als melancholischer Beobachter der menschlichen Gesellschaft. Doch eines Tages spürte er, das etwas anders war, das irgendeine Verbindung zwischen ihm und jemanden anderen war, was ihn zurück nach Freeport zog.
Er kehrte zurück, nicht aus Nostalgie, sondern weil er wusste: Freeport war der Schlüssel zu allem. Die Stadt, die er einst verachtet hatte, war nun der Ort, an dem sich sein Schicksal erneut änderte. Ein Zauber, der sein Leben an das von Naomi bindet und ihn dazu zwingt sie zu beschützen, auch wenn er am liebsten jede einzelnen aus ihrer Familie tot sehen will. Doch vielleicht ist Naomi, die Antwort auf alles und die Rettung aus seiner Spirale aus Hass und Wut.

Die Suchende Geboren wurde Naomi in der kleinen idyllischen Stadt Freeport. Dort wuchs sie zusammen mit ihrer großen Schwester in einem Haus auf, das von einem weiß gestrichenen Zaun umgeben war und einen Garten beherbergte, in dem ihre Mutter Kräuter anbaute. Naomi wuchs mit dem Wissen auf, dass in ihrer Familie das Hexengen existiert und dieses vielleicht auch in ihr schlummert. So zeigte und erklärte ihre Mutter ihr manche Dinge, wie ein Grimoire. Doch im Laufe der Jahre, während ihre Schwester schon eine Magie in sich spürte, blieb dies bei ihr selbst aus. (Es schlummert etwas in ihr, doch kam dies einfach (noch) nicht zum Vorschein.) Etwas, das Naomi irgendwie enttäuschte und ihr das Gefühl gab, nicht dazuzugehören. Zwar gab ihre Mutter ihr ein, wie sie es nannte, magisches Amulett, das ihr das Gefühl geben sollte, ebenso besonders und magisch zu sein. Dennoch versuchte Naomi, irgendwie aus dieser Situation zu entfliehen und ihren eigenen Weg zu finden. Sie ging öfter mit Freunden aus, so auch an dem Abend ihres High School-Abschlusses. Es war schon spät, und Naomi bat ihre Eltern darum, sie abzuholen, da sie auch mit ihrem damaligen Freund gestritten hatte. Ihre Eltern holten sie ab, doch die drei kamen niemals zuhause an. Das Auto kam, aus einem unerklärlichen Grund, von der Straße ab und fiel von der Brücke ins Wasser. Naomi hätte, ebenso wie ihre Eltern, diesen Unfall niemals überleben dürfen; die Ärzte bezeichneten es als ein Wunder, da sie völlig unbeschadet schien. Doch war es wirklich ein Wunder? Naomi glaubte nicht wirklich daran, doch auf ihre Fragen fand sie keine Antworten. Das Einzige, was ihr blieb, waren ihre Erinnerungen, ihre Schwester und die Albträume, die sie nun ständig verfolgten. Albträume, in denen sie von einem Fremden aus dem Auto gezogen wird. Bis heute macht sich Naomi Vorwürfe und gibt sich selbst die Schuld, dass ihre Eltern nun nicht mehr leben. Alles in Freeport erinnerte sie an ihre Eltern, und da sie es nicht mehr aushielt und Abstand brauchte, entschied sie sich, für ein bis zwei Jahre nach Spanien zu gehen. Es war eine Kurzschlussreaktion, doch da die Familie einer Freundin ein Haus in Spanien besaß, kam sie dort unter. Ihre Schwester war sowieso in New York, und es hielt sie nichts mehr in Freeport. Auch wenn die Albträume und ihre Schuldgefühle wohl niemals wirklich verschwinden werden, so war dies wohl eine ihrer besten Entscheidungen, um einfach wieder klar denken zu können. Zwar fühlte sie sich in Spanien wohl, doch am Ende fehlte ihr auch ihre Schwester und auch ihr Zuhause, wo sowieso so viele Fragen noch offen waren. Naomi kam vor drei Jahren wieder zurück in ihre Heimat und begann ein Psychologiestudium, während sie herausfinden möchte was wirklich am Tag des Unfalls passiert ist. Denn Naomi weiß das es neben den Mensch noch andere Wesen gibt, doch ist ihr das Ausmaß nicht bewusst.