Der Suchende Atlas Montgomery ist der Arsch. Ein Kontrollfreak und so vollkommen von sich selbst überzeugt, dass es schon an Narzissmus grenzt. Generell schert sich Atlas nicht viel um seine Mitmenschen, aber wenn er es doch tut, dann darf man ihn gerne dafür loben. Aufmerksamkeit, ob gute oder schlechte, braucht Atlas wie die Luft zum atmen. Und Aufmerksamkeit ist ihm als Quarterback der Freeport High sicher. Sein Ruf eilt ihm voraus und generell macht er sich nicht gerade beliebt mit dem beißenden Spott, mit dem er um sich wirft.
Doch auch in seinem schwarzen Herzen gibt es irgendwo einen Funken, ein kleines Flämmchen das nicht alles mit Wut in Brand setzen möchte. Orion, dieses Menschlein, bringt gerade seine so verflucht perfekte Welt durcheinander und Atlas setzt alles daran, dass dieser Funken nur in trauter Zweisamkeit so etwas wie Wurzeln schlagen kann. Doch wie lang kann er den Ruf als knallharter Schulmobber und Quarterback noch aufrecht erhalten, wenn andere Personen in sein Leben treten und ihre Nasen in Angelegenheiten stecken, die sie verdammt nochmal nichts angehen?

Der Suchende Orion Cherry ist der Schmuser. Seine beiden kleinen Schwestern sind sein Leben, denn seit sein Vater vor einem Jahr plötzlich gestorben ist, haben sie kein anderes, männliches, Vorbild. Also unterstützt er seine Mom, die mit drei Jobs versucht, alle Bedürfnisse ihrer Kinder zu erfüllen, so gut er eben kann. Allerdings bringt Atlas seine Welt so sehr durcheinander, dass seine Familie ein wenig vernachlässigt wird. Orion hat sich am ersten Schultag so Knall auf Fall verliebt, dass er nicht mitbekommt, wie toxisch Atlas ist. Aber zum Glück gibt es für ihn bald Freunde, die seine Unsicherheiten und Ängste auffangen, denen er sich anvertrauen kann und denen er seine uneingeschränkte Loyalität geben kann. Denn Orion hat viel zu geben. Vor allem Liebe, Zuversicht, Hoffnung und eine riesen Portion Tollpatschigkeit, die schon im Krankenhaus geendet hat. Er ist dieser Klischee-Typ zum Pferde stehlen, auch wenn er die dann artgerecht irgendwo unterbringen möchte. Dass Atlas sich gerade in Antheia verguckt, wird Orion nochmal gehörig das Herz brechen (weder zum ersten, noch zum letzten Mal), also braucht er dringend Freunde, die ihn auffangen.

Die Suchende Antheia ist die Streitschlichterin. Sie ist gerade erst nach Freeport gezogen und der Dreh- und Angelpunkt der Clique. Sie lernt alle nacheinander und unabhängig voneinander kennen und bringt sie zusammen. Sie liebt Menschen und mit ihnen Zeit zu verbringen, deswegen will sie, dass sich alle verstehen und sie eine schöne Zeit miteinander verbringen, immerhin ist es für viele von ihnen das letzte Schuljahr. Und da wir alle wissen, dass Kontakte nach der Schule meist im Sande verlaufen, versucht sie so gut es eben irgendwie geht, die Freunde so eng aneinander zu binden, dass sie auch nach dem nächsten Sommer noch ihr Leben miteinander teilen. Dass Atlas sich in sie verguckt, checkt sie nicht und wird ihn in Zukunft ganz nonchalant in die Friendzone schubsen. Nachdem der Kerl, den sie mal geküsst hat, eine angebrochene Nase hatte, weil sie zu stürmisch war, geht sie allen Flirtereien aus dem Weg.

Der Suchende Jonah ist der Schweigsame. Er fällt nicht weiter auf, er gehört nicht zu den Lauten, nicht zu denen, die sich in den Vordergrund drängen. Stattdessen sitzt er meist in der dritten Reihe, beobachtet das Geschehen still und mit wachem Blick – einer, der mehr sieht, als man denkt. Jonah ist ein Nerd, aber keiner aus dem Filmklischee mit dicker Brille und piepsiger Stimme. Es ist mehr eine stille Leidenschaft, die ihn antreibt. Comics, Computerbasteleien, alte Sci-Fi-Serien und vor allem: Trading Cards. In seiner Jackentasche trägt er immer ein sorgfältig verpacktes Deck, eins von vielen, das er regelmäßig neu zusammenstellt, nur für den Fall, dass er jemandem begegnet, der sich auf eine Partie einlässt. Das ist selten, aber der Gedanke, dass es passieren könnte, reicht ihm. Er redet nicht viel, lieber hört er zu. Manchmal braucht er eine ganze Pause, um einen Satz zu sagen, aber wenn er etwas sagt, ist es durchdacht und ehrlich. Jonah ist schüchtern, ja, aber auch auf eine liebevolle Weise aufmerksam. Er merkt, wenn jemand traurig ist, oder wenn jemand allein auf der Bank sitzt, so wie er manchmal. Dann würde er sich nie einfach dazusetzen, aber vielleicht ein paar Minuten länger in der Nähe bleiben und hoffen, dass der andere zuerst etwas sagt. Tiere mag er besonders gern. Hunde, die ihn nicht ausfragen, Katzen, die sich einfach neben ihn legen und vor allem Hamster. Er hat einen zuhause namens Pixel, der nachts wach ist und mit dem Jonah oft redet, wenn sonst niemand zuhört. Er ist keiner, der auffällt. Aber wenn man ihn bemerkt, merkt man schnell, dass er etwas Besonderes ist. Jemand, der mit Herz denkt und mit Verstand fühlt.

Die Gesuchte Isabell ist die Zurückhaltende. Viel zu zurückhaltend für ihr magisches Potenzial. Das Element, mit dem sie schon unabsichtlich andere Verletzt hat, wenn es wie ein Sturm aus ihr herausbricht und um sich schlägt, dabei nur Chaos hinterlässt, ist die Luft. Dabei mag Isa ihre magische Seite nicht einmal wirklich, viel zu sehr lastet der Druck der Familie auf ihr, dass sie doch genauso herausragendes Talent wie ihre Mutter besitzen würde. Doch Isabell zieht das Leben als ganz normale Schülerin vor, verzichtet auf Teleportation, geht zu Fuß oder fährt mit dem Rad zur Schule und Vegetarierin ist sie auch noch! Sie sorgt also für viel Zündstoff beim Familienessen, denn wie kann sie es wagen, das frisch erlegte Wild ihres Vaters zu verweigern? Dabei sind ihre Noten passabel, zuhause hilft sie mit und erfüllt die Pflichten, die sir dort hat. Aber das Mauerblümchen kommt noch nicht so sehr aus sich heraus, ist nicht so unberechenbar und laut wie ihre Magie. Sie sucht Kontakt zu wenigen Freunden und kommt mit Ruby zur Clique. Eigentlich fühlt sie sich wohl, aber die gelegentlichen Streitereien untereinander verursachen bei ihr Magenschmerzen. Aber was noch viel schlimmer ist: Sie hat Angst, wenn ihre Emotionen überhandnehmen, dass sie mit ihren so verhassten magischen Fähigkeiten ihre Freunde verletzen könnte und das wäre für sie das schlimmste, was passieren kann..

Die Gesuchte Nicholas ist der Fels. Biologisch ein Mensch, optisch aber ganz klar ein Kuschelbär auf Steroiden. Der Typ, bei dem du dich fragst, ob er morgens noch vor der Schule ins Gym geht. Schultern wie ein SUV, Arme wie Baumstämme und in seinem Herzen? Ein Regenbogen aus Welpen, Umarmungen und „Hab ich dir schon erzählt, dass ich dich mag?“-Energie, weil er niemals auch nur irgendeinem Lebewesen schaden würde. Wenn du denkst, da steckt ein Alphatier mit Masterplan dahinter, hast du falsch gedacht. Nicholas ist mehr so der Typ like viel Muskel, wenig Hirn, aber mit einem emotionalen RAM-Speicher, der für alle Gefühle gleichzeitig reicht. Logisches Denken? Eher nicht so sein Ding. Wenn du ihn bittest, einen IKEA-Schrank aufzubauen, wird er ihn wahrscheinlich liebevoll zerquetschen. Aber wehe, du bist traurig und er bekommt das mit, dann steht der sanfte Riese da, mit einem Blick wie ein Labradorwelpe und einem „Willst du drüber reden? Ich kann dir auch einen Smoothie machen… oder eine Wärmflasche?“ Er kämpft täglich mit den Erwartungen die seine Optik mit sich bringen, alle sehen den Muskelberg und erwarten Testosteron, Proteinshakes und Alphagehabe, aber Nicholas bringt lieber dein kaputtes Fahrrad heim - tragend auf der Schulter -, nennt deine Katze „Mausi“ und weint bei TikTok-Videos mit wiederkehrenden Soldaten. Er ist ein wandelnder Widerspruch, charmant verplant, herzerweichend lieb, und wahrscheinlich der einzige Typ, der versehentlich etwas kaputt kuschelt.

Die Gesuchte Ruby ist die Mondanbeterin. Die Werwölfin hat sich so einige Spitznamen verdient, nicht nur ist hier Hobby das Kartenlegen und jedem die Zukunft durch Handlesen oder mithilfe ihrer Glaskugel vorherzusagen, sondern auch das Musizieren, aber sonderlich gut kann sie das nicht und jeder rennt gleich mehrere Meter weit, wenn Ruby ihre Geige zückt. Ihr Gesangstalent lässt auch zu wünschen übrig. Aber ansonsten ist Ruby eine coole Socke, die zu jeder Zeit einen flotten Spruch auf den Lippen hat und sich auch nicht scheut, anderen die Stirn zu bieten. Doch so flippig und aufbrausend sie auch sein mag, ist sie auf der anderen Seite verträumt, scheint manchmal einfach abzudriften und muss dann aus ihren Träumereien herausgeholt werden. Genauso verhält es sich, wenn es die neuesten Magazinartikel der Astrologie sind, in die sie vertieft ist und jedes erdenkliche Abonnement für derlei "Schnickschnack", wie es ihre Mitschüler gerne bezeichnen, das sie mal wieder abgeschlossen hat. Ihre Eltern wohnen schon immer in einem Wohnwagen und ihr Dad arbeitet im Schichtdienst. Rubys Mom ist zwar da, aber durch ihren Job als Küchenhilfe in einem Restaurant auch sehr eingespannt. So kommt es, dass Ruby des häufigeren auf sich allein gestellt ist. Wäre da nicht dieser eine Typ gewesen, mit dem sie volle Kanne zusammen gerannt ist. Tja, Pech aber auch. Mitleids-Groschen gefällig? Gibt es nicht, denn für Atlas ist dies ein Fremdwort. Und jetzt hängt Ruby da irgendwie mit drin, hat das Interesse eines ebenso anders- durchgeknallten Werwolfs, der sich einen Spaß daraus macht Ruby auf die Nerven zu gehen und es unglaublich komisch findet, wenn sie zurück feuert. Rubys einziges Ziel: Überleben, mit ihrer Wahrsagerei endlich den großen Durchbruch zu schaffen, genug Geld zu verdienen und dann endlich aus dem Wohnwagen zu entkommen, der sich mehr nach Gefängnis, als nach einem wirklichen Zuhause anfühlt.